Vergangenes Wochenende war ich das erste Mal auf der Rosenheimer Buchmesse, die zum zweiten Mal im Gasthof Höhensteiger in Rosenheim-Westerndorf stattfand. Es war ein superschönes Wochenende mit vielen tollen Gesprächen und auf alle Fälle auch für nächstes Jahr wieder lohnenswert.
Allgemeines
Mit 59 Tischen und etwas mehr Ausstellern, da einige Autoren sich Tische geteilt haben, war die Rosenheimer Buchmesse eine ganze Ecke heimeliger als die LibeRatisbona, die sich in ihrem zweiten Jahr doch erheblich vergrößert hat. Umso angenehmer war ich überrascht über den Zuspruch, den die Messe in Rosenheim beim Publikum fand.
Natürlich gab es kleinere Durststrecken, aber insgesamt habe ich die meiste Zeit mit Gesprächen unter Kollegen oder wunderbar neugierigen und erzählfreudigen Besuchern verbracht.
Wie immer hatte ich eine Standhälfte gebucht, dieses Mal erneut mit meiner Landshuter Kollegin Edith Ascher. Mit der wachsenden Anzahl Bücher wird es allerdings langsam knapp mit dem Platz auf einer Tischhälfte.
Für den zweiten Standtag hatte ich daher meine Tischhälfte ein wenig ausgemistet und umorganisiert, denn schon am ersten Tag erhielten wir von einigen Besuchern die Rückmeldung, dass das Angebot an Büchern manchmal überforderte.
Das lag zum Teil wahrscheinlich auch daran, dass selbst in diesem überschaubaren Rahmen sehr viele Genres vertreten waren: von Kinder- und Jugendbüchern über (erstaunlich wenig) Fantasy, (etwas mehr) Krimi, (ebenfalls erstaunlich wenig) Romantasy bis hin zu (erfreulicherweise mehr als üblichen) Historischen Romanen, Büchern mit regionalem Bezug, Geschenkbüchern und Gesellschaftskritischem.
Wen gab es zu sehen und zu sprechen?
Mein erster Besuch galt natürlich den Histo-Kollegen, darunter, direkt gegenüber, das vertraute Gesicht von Claudia Fischer (Westernromane und Thriller; Organisatorin der LibeRatisbona), Rücken an Rücken mit unseren Fahnen Autorin Anja Lehmann (Historisches und Fantasy), in ihrer Verlängerung das gleichnamige Autorenduo Rüdiger und Sonja Lehmann (Historische Romane auf indigenen Spuren) sowie ein alter Bekannter aus dem historischen Spartentreffen, Wolfgang Rüster (Zeitreisegeschichten ins Mittelalter und Jugendliteratur).
Nett geplaudert habe ich außerdem an den Tischen der Fantasy-Autoren Elsa Wild, Sabrina Mai, Naomi Huber und Mario Schenk.
Für Unterhaltung am Tisch sorgte neben den vielen interessierten Besuchern unter anderem unsere Standnachbarin Annalena Schramm (autobiographischer Liebseroman), deren Serienauftaktband gefühlt wegging wie warme Semmeln.
Beim abendlichen Autorenessen hatten wir viel Spaß mit den beiden Kinderbuchautorinnen Martina Kanold und Martina Türschmann.
Standzutaten, Gespräche und Verkäufe
Nur nicht schüchtern sein!
Das galt dieses Mal sowohl für mich als auch die Besucher, für die ich die kleine Rampensau, die für solche Gelegenheiten in mir schlummert, herausgeholt und laufengelassen habe. Die meisten ließen sich auch gerne darauf ein und setzten anschließend mit Flyern, Lesezeichen, dem einen oder anderen Buch und einem Lächeln ihren Weg durch die Buchmesse fort. Mission erfolgreich.
Neu am Stand
Schönes
Zum ersten Mal durfte ich meinen neuen Tischläufer benutzen, auf dem ich meine Bücher präsentiere. Im Nachhinein denke ich, dass er vielleicht fast ein wenig zu unruhig als Untergrund ist. Deshalb habe ich am zweiten Tag kurzerhand den Stapel Romanbiographien nach vorne geschoben, um das aufgedruckte Bild zu verdecken.
Nützliches
Aufgrund der hochpreisigen Buchschuber, die ich dieses Mal dabei hatte, habe ich mich im Vorfeld unter den bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten umgesehen und mich schließlich aus Kostengründen für die SumUp-App https://www.sumup.com/de-de/tap-to-pay/ entschieden. Darüber konnte ich die Artikel, die ich auf der Website mit Bild, Anzahl und Preis eingestellt hatte, auf meinem iPhone aufrufen und tatsächlich problemlos die Kartenzahlung gegen eine geringe Gebühr abwickeln. Das ersparte mir das Gefummel mit dem Quittungsblock, der Beleg kann, falls gewünscht, per SMS oder E-Mail an den Käufer geschickt werden, ich selbst erhalte einen Beleg als PDF zum Hochladen in meine Buchhaltungssoftware und bekomme außerdem automatisch den eingenommenen Betrag auf mein Geschäftskonto überwiesen. Win-Win für alle.
Oh mein Gott, ist das peinlich.
Ich war so begeistert davon, dass ich auch Barverkäufe in der App registrieren kann, dass ich komplett vergessen habe, den einen Euro Wechselgeld auf den Kauf eines Taschenbuches herauszugeben. Wer also den Euro vermisst, bitte bei mir melden. Ich überweise ihn dann gerne direkt aufs Konto.
Buchverkäufe
Beide Tage waren überraschend ausgeglichen, was die Einnahmen anging, nur holte am ersten Tag die Hardcover-Schuberedition schon zur Mittagszeit alles mit einem Schlag herein, während am zweiten Tag die Einzelverkäufe zum Zuge kamen.
Kurioserweise stießen am Samstag vor allem Der Krieger des Königs und die Schuber auf Interesse, während Marie ist mein Name den Sonntag dominierte. Ebenso überraschend war es für mich, dass Käufer eher Taschenbücher kaufen wollten, während ich auf den vorigen Messen mehr gebundene Ausgaben verkauft habe.
Insgesamt habe ich zahlenmäßig erneut ein wenig mehr verkauft als bei der letzten Messe, vor allem aber die Einnahmen verdoppelt. Darauf bin ich stolz und bedanke noch einmal ganz herzlich bei allen, die ein Buch von mir gekauft haben.
Vernetzung und Gespräche
Noch viel mehr als die leichteren Kartons auf dem Rückweg hat mich aber die Atmosphäre der Rosenheimer Buchmesse begeistert, nicht nur unter den Autoren, sondern insbesondere was das Publikum angeht.
Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Besucher gerne zu einem unverbindlichen Plausch bereit, zeigten sich neugierig, interessiert und allgemein sehr offen für den Kontakt mit den Menschen hinter den Büchern und den Ständen. Gleiches gilt für die Interaktion mit den freundlichen Kollegen an den anderen Ständen. Schon jetzt freuen sich viele auf eine Rückkehr im nächsten Jahr.
Fazit
Es war ein intensives, angenehmes Wochenende im Gasthof Höhensteiger und ganz sicher nicht mein letzter Besuch. An dieser Stelle geht daher ein ganz herzliches Dankeschön an die Organisatorinnen der Rosenheimer Buchmesse – Kerstin Groeper, Monika Nebl und Johanna Furch mit ihrer Stammtischgruppe Die Rosenheimer Autoren –, die Besuchern wie Ausstellern eine reibungslose und Lust auf mehr machende Buchmesse geboten haben.