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Kategorien und Suchbegriffe – Wie finden Leser Deine Bücher? 

 30. Juni 2022

Du hast ein schönes Buch geschrieben und veröffentlicht – aber keiner kauft es! Das kann verschiedene Ursachen haben: ein wenig ansprechender Titel; ein Cover, das die Aufmerksamkeit nicht auf sich zieht; ein Klappentext, der nicht neugierig macht; ein wenig bekannter Autorenname, der neben den Großen Deines Genres keine Beachtung erfährt. Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass die Kunden Dein Buch nicht finden (können), weil es bei ihrer Suche nicht auftaucht. Über die Auswahl passender Kategorien und Suchbegriffe kannst Du diesem Problem entgegenwirken.

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Kategorien

Kategorie ist nicht gleich Kategorie. Das merkst Du, wenn Du Dir die Kategorieneinteilung für Bücher und E-Books auf Amazon ansiehst oder die manchmal doch sehr rudimentären Kategorien auf den verschiedenen Tolino-Plattformen nach etwas Passendem durchsuchst.

Tolino

Hier kannst Du eine Hauptkategorie und verschiedene Unterkategorien auswählen. Die finale Einordnung bei Tolino ist jedoch Glückssache. Je nachdem, was Du an Kategorien auf Deinem Dienstleister auswählst, wird Dein Buch korrekt einsortiert – wenn es denn eine entsprechende Kategorie gibt, denn nicht alle Plattformen haben dieselben Kategorien bzw. Unterkategorien. Ansonsten werden Deine Schlagwörter – siehe dazu weiter unten – genommen, die Du manuell eintragen kannst. Diese entsprechen nicht den Suchbegriffen, die Kunden verwenden, sondern dienen dem Verkaufspersonal dazu, Dein Buch richtig einzuordnen.

Amazon

Ganz anders Amazon: Hier kannst und solltest Du sehr spezifische Nischen als Kategorien wählen. Beim Einstellen des Buches kannst Du leider nur zwei Kategorien auswählen, später dann aber über den Support weitere Kategorien – insgesamt bis zu zehn – manuell hinzufügen lassen.

Suchbegriffe

Du hast passende Kategorien für Dein Buch ausgewählt und überlegst jetzt, mit welchen Suchbegriffen Deine Bücher am einfachsten und besten gefunden werden. Und da stolpern wir schon über die erste Hürde, denn während Du bei Amazon von Dir ausgewählte Wörter angeben kannst, mit denen Leser nach Deinem Buch suchen können, ist das bei Tolino nur indirekt möglich.

Tolino

Bei Tolino unterscheidet man zwischen Schlagwörtern und Keywords. Der Unterschied? Schlagwörter dienen den Tolino-Händlern zum Einordnen Deines Buches in Kategorien und erweitern so gegebenenfalls die Anzahl an Kategorien, in denen Dein Buch erscheint. Du kannst manuell bis zu zehn Schlagwörter, möglichst einzelne Wörter, eingeben.

Keywords dagegen sind Begriffe, die Kunden bei der Suche eingeben. Diese filtern die Plattformen aus Titel, Untertitel, Reihe, Klappentext und Vita heraus. Wenn Du also nicht schon beim Aussuchen und Schreiben der entsprechenden Texte daran gedacht hast, mit welchen Begriffen Kunden Dein Buch nach der Veröffentlichung finden sollen, dann hast Du spätestens hier ein Problem. In keinem Fall würde ich deshalb aber die betroffenen Texte, speziell Titel und Reihenname, auf Biegen und Brechen so verändern, dass Du alle möglichen Suchbegriffe dort hineinbekommst. 

Mehr zu Schlagwörtern und Keywords im Tolino-Blog

Amazon

Amazon weiß, was Kunden und Autoren wünschen: Hier kannst Du bis zu sieben Suchbegriffe – nicht nur einzelne Wörter, wie es Tolino am liebsten hat, sondern ganze Suchphrasen, sogenannte long-tail keywords – eingeben, die Kunden zum Finden von Büchern benutzen.

Mehr zu passenden Stichwörtern auf Amazon

Wie findest Du nun passende Suchbegriffe bzw. Schlagwörter?

Hier sind drei Schritte, wie Du dazu vorgehen kannst:

1. Brainstorming

Ganz einfach: Schreib alle Begriffe auf, die Dir in den Sinn kommen, wenn Du an Dein Buch denkst. Um das Ganze etwas zu vereinfachen, kannst Du Wörter und Sätze zu folgenden vier Bereichen suchen – diese stammen aus einem Kurs für Amazon-Werbung, sind aber beim Auffinden von Suchwörtern ebenso hilfreich:  

  • Zeit und Ort, beispielsweise wichtige geschichtliche Daten (1848, Mittelalter, 30-jähriger Krieg), Orte oder Regionen
  • Charaktertyp und -rollen, etwa Wikinger, starke Frauen oder bisexuelle Aliens
  • Plotthemen und spezielle Ereignisse, wie Satanismus, Revolution oder Weltraum
  • Stil und Ton des Genres, etwa humorvoll, Familiensaga oder romantisch

Arbeite Dich von allgemeinen Ausdrücken hin zu wirklich spezifischen Begriffen, die für Dein Buch relevant sind. So stellst Du sicher, dass Dein Buch auch tatsächlich zu dem passt, was der Leser gerade sucht.

Beispiel:

Nehmen wir die Bücher meiner Northumbria-Trilogie als Beispiel: Natürlich könnte ich „historischer Roman“ als Suchbegriff eingeben, aber damit finde ich eher zufällig einen passenden Leser, denn wer nach diesem Begriff sucht, hat vielleicht dabei eine romantische Liebskomödie aus dem 19. Jahrhundert oder eine Schicksalsgeschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs im Kopf. Wähle ich dagegen Suchbegriffe wie „Roman Mittelalter Sprachen“ oder „Frühmittelalter Buch“, dann habe ich dagegen die Leserschaft schon um einiges eingegrenzt und kann damit rechnen, dass sie mein Buch interessant finden könnten.

2. Manuelle Ergänzungen 

Vielleicht springen Dir bestimmte Wörter schon als vielversprechend ins Auge, ansonsten geh Deine Liste oder Deine Mindmap aus Schritt 1 durch und markiere die Stichwörter, von denen Du glaubst, dass sie am meisten bei der Suche nach (Deinen) Büchern genutzt werden. Dann nimm diese neue Liste, geh (im Incognito/Privat-Modus, so dass Deine vorherigen Suchen nicht aufgerufen werden) auf Amazon, den Tolino-Plattformen oder, falls notwendig, Google und tipp Stichwort für Stichwort in die Suchleiste ein. Auf diese Weise bekommst Du Vorschläge aufgelistet, nach was Leute bei diesem Stichwort noch an Wörtern eingeben. Gegebenenfalls gehst Du nach Deinem Stichwort das Alphabet durch (also beispielsweise: Abenteuerroman a, Abenteuerroman b, usw.), um weitere, tatsächlich von Lesern genutzte Suchphrasen zu erhalten.

3. Ergänzungen mittels Tools

Mit ein bisschen Zeit, Überlegung und Detektivarbeit kannst Du eine ganze Menge guter und passender Suchbegriffe für Deine Bücher problemlos finden und auswählen. Leichter und schneller wird es aber mit Tools, die die Sucharbeit für Dich übernehmen oder Dir alternative Suchvorschläge anzeigen. Manche werten sogar die Qualität der angezeigten Keywords nach Suchvolumen und Marktpotential aus.

Wie schon oben erwähnt, helfen die Suchfunktionen auf Amazon, den Tolino-Plattformen und einer Suchplattform Deiner Wahl – meist Google als Platzhirsch – Dir dabei, mehr Suchbegriffe zu finden. Daneben kannst Du mal bei Ubersuggest, Google Trends und Answer the Public vorbeischauen. Diese drei finde ich für Sachbücher fast noch besser geeignet als für Romane oder insbesondere Lyrik.

Ein ganz besonderes und speziell auf Autoren und Amazon abgestimmtes, für andere Plattformen aber nicht minder nützliches, Tool ist Publisher Rocket, das ich auch selbst benutze. Die Software ist im Gegensatz zu den anderen genannten Hilfsmitteln nicht kostenlos (Einmalzahlung von 97$, Stand Juni 2022; es gibt aber immer wieder Rabattaktionen), aber ich finde den Preis für das, was sie leistet, durchaus angemessen.

Einerseits prüft Publisher Rocket Deine Suchbegriffe direkt auf Amazon, also speziell einer Buchplattform, nicht allgemein im Internet, und schlägt Alternativen aus echten Suchanfragen von Lesern vor. Andererseits kannst Du anhand der Ergebnisse sofort sehen, wie viele Leute nach diesen Begriffen suchen, wie das Marktpotential ist und wie Deine Konkurrenz in diesem Bereich aussieht. Unter anderem ist das hiflreich, wenn Du einen Suchbegriff eingibst und dann aber nur Bücher erscheinen, zu denen Deine Romane eher nicht passen, der Suchbegriff also eher die falsche Zielgruppe anlocken würde.

Wie wählst Du aus der Fülle von Begriffen passende aus?

Wenn Du Dein Buch bei Deinem Dienstleister einstellst, hast Du nur begrenzt Platz, um treffende Suchbegriffe unterzubringen. Vielleicht hast Du Glück und bist auf ein paar sehr exakte einzelne Kennwörter gestoßen. Leser suchen aber auch gerne nach mehreren Begriffen gleichzeitig, deshalb ist es wichtig, dass Du auch solche Wortkombinationen, insbesondere auf Amazon, bei den Metadaten Deines Buches einfügst. Dazu kombinierst Du, wie schon oben im Beispiel angedeutet, Wörter aus den verschiedenen Bereichen, also beispielsweise Genre, Zeitalter und Thema oder auch Charaktertyp, Ereignisse und Orte, etwa „Thriller starke Frauen russische Revolution“.

Hast Du weitere Tipps zum Finden von Keywords?

Dann schreib sie in die Kommentare!


Dr. Birgit Constant


Birgit Constant ist promovierte Mediävistin, hat elf Sprachen gelernt und sich in Übersetzung, IT und PR herumgetrieben, bevor sie in der Buchwelt landete.

Sie schreibt historische Romane für Leser, die geschichtlich und sprachlich ins Mittelalter eintauchen wollen, und hat einen Ratgeber für Nachwuchsautoren veröffentlicht, die mit deutscher Bürokratie und Buchmarketing kämpfen.

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